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Lockdown 2020: Ambulante und stationäre Krebsbehandlungszahlen zurückgegangen

Laut aktuellen Zahlen des privaten Klinikkonzerns Helios (nach eigenen Angaben Europas größter privater Klinikbetreiber) gab es während und nach dem Lockdown im Frühjahr 2020 weniger Krebsbehandlungen als im Vergleichszeitraum 2019.

  • Zum Hintergrund: Für die aktuelle Erhebung wurden rund 69.000 Fälle von 75 Helios-Kliniken in 13 Bundesländern ausgewertet. Die Studie vergleicht Krankenhausaufnahmen zwischen Mitte März und Ende April sowie der Zeit unmittelbar danach bis Mitte Juni 2020 mit den entsprechenden Vorjahreszeiträumen. Vor allem größere Kliniken in Bundesländern mit höheren COVID-19-Fallzahlen zeigten Rückgänge im Bereich der Onkologie. Laut den Autoren der Studie seien die Ergebnisse für Deutschland repräsentativ.
  • Die Daten zeigen einen Rückgang der stationären Aufnahmen für Diagnostik/Therapien von durchschnittlich 10 - 20 %.
  • Vor allem bei der Patientengruppe über 75 Jahre wurden rund 20 % weniger Behandlungen durchgeführt als normalerweise.
  • Als Hauptgründe für den Rückgang wird u. a. vermutet, dass Patienten aus Angst vor Ansteckung die Kliniken meiden, sowie eingeschränkt geöffnete bzw. geschlossene Arztpraxen während des Lockdowns.
  • Außerdem: Im vergangenen Frühjahr hatten Krankenhäuser "Freihaltepauschalen" erhalten, damit genug Betten für COVID-19-Patienten zur Verfügung stehen.
  • Daten aus der niedergelassenen Onkologie zeigten einen Rückgang der ambulanten Behandlungen um ca. 8 % in der Haupt-Lockdown-Phase.