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Krebsvorsorgeuntersuchungen: Immer noch Nachholbedarf seit COVID-19-Pandemie

Durch die COVID-19-Pandemie kam es zu Unterbrechungen in der weltweiten Gesundheitsversorgung in vielerlei Hinsicht, so auch bei den Krebsvorsorgeuntersuchungen. US-Forscher haben analysiert, welche Unterschiede es bei der Früherkennung und Diagnose von Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs vor und nach der Pandemie gibt.

 

Hier die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Für Gebärmutterhalskrebs betrug die mediane vierteljährliche Quote (IQR) des präpandemischen Screenings 5.602 pro 100.000 Begünstigte. Die IQR sank in Q II/2020 auf 3.563 (Rückgang um 36 %). Bis zu Q III/2020 erholte sich die Screening-Quote zunächst auf das Niveau vor der Pandemie und ging dann von 4.853 in Q IV/020 auf 4.246 in Q IV/2021 zurück.
  • Bei Brustkrebs betrug die IQR für das Mammographie-Screening vor der Pandemie 8.216 pro 100.000 Begünstigte, bevor sie in Q II/2020 auf 4.951 sank (Rückgang um 40 %). I Q III und IV/2020 pendelte sich die Quote zunächst wieder auf dem Niveau vor der Pandemie ein. 2021 sank die Quote auf 7.374 pro 100.000 Begünstigte (Rückgang um 17 %).
  • Das Screening auf Darmkrebs ging von 3.162 pro 100.000 Begünstigten auf 1.746 in Q II/2020 zurück (Rückgang um 45 %). 

Unterm Strich konnte die Studie zeigen, dass das populationsbasierte Screening und die Diagnose für die untersuchten 3 Krebsarten unter dem Niveau vor der Pandemie zurückbleiben. Obwohl sich die Quote nach den Anfangsstadien der Pandemie phasenweise erholen konnte, bestehen nach wie vor Lücken in der Krebsvorsorge.

 

Zum Hintergrund: Für die Querschnittsstudie wurden Daten aus allen 50 US-Bundesstaaten herangezogen (ein Pool von insgesamt 306 Mio. Personen). Untersucht wurden medizinische Abrechnungen für die Zeit von 01/2017 bis 12/2021 von Patienten im Alter von 21 - 85 Jahren (Durchschnittsalter 51,5 Jahre), die an einem Screening auf Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Darmkrebs teilgenommen hatten.